Luftsportclub  Eifelflug e.V.

Unsere Geschichte ...


(KW) Schon 1947 soll sich das zarte Pflänzchen geregt haben. Seine Väter hießen Martin Görres aus Gemünd, Klaus Samans aus Strempt, Karl Wilhelm Becker und Karl Wüllenweber.

 

Im April 1951 war es soweit! Den Vorsitz im neugegründeten „LSC Eifelflug“ übernahm Martin Görres, sein Stellvertreter hieß Karl W. Becker und für Technik und Modellflug zeichnete Karl Wüllenweber. Klaus Samans und Karl Wüllenweber suchten nach dem geeigneten Gelände, während Karl W. Becker die Verbindung zur Kreisverwaltung knüpfte und dort im Oberkreisdirektor Dr. Gerardus einen verdienten Flugsportfreund fand.

 

Klaus Samans und Karl Wüllenweber bemühten sich zunächst um das Segelfluggelände am Ermberg bei Baasem, die Eigentümer waren aber nicht von der Flugplatzidee zu überzeugen.

 

Derweil fruchteten auch Kontakte zu der Fa. Dr. Meiners in Morsbach, einem Segelflugzeugbaubetrieb, der von Herrn Reimann geleitet wurde, dem ersten Nachkriegslandrat des Kreises Schleiden. Es gelang, die Betriebsleitung zu überreden, einen Schulgleiter SG 38 zu bauen. Natürlich waren die Erbauer Flieger des „LSC Eifelflug“. Das Geld hierfür wurde überall zusammengebettelt, die Fa. Sinalco stiftete gar 1.000 DM.

 

- Schulgleiter SG 38 –

 

Fliegen aber war noch lange nicht möglich. Karl Wüllenweber und andere konnten ab 1954 sonntags in Hangelar fliegen. Das ermöglichte der Luftsportverein Porz, der Fluglehrer hieß Peter Esch. Allerdings geriet die Firma Meiners in Schwierigkeiten und mit ihr die Fertigstellung des SG 38. Fertiggestellt wurde der Flieger schließlich in der ehemaligen Volksschule in Marmagen und darüber war der Sommer 1955 gekommen. Am Dorfrand von Marmagen wurde ein Pendelbock aufgestellt, der den Aspiranten „Trockenfliegen“ ermöglichte.

 

Ein Flugplatz aber war immer noch nicht gefunden. Auch der zwischen Schmidtheim und Blankenheim gelegene ehemalige Feldflugplatz Altenburg konnte nicht reaktiviert werden, zu stark waren die Interessen der landwirtschaftlichen Nutzer. Selbst der zwischen Milzenhäuschen und Kronenburg geplante Militärflugplatz der Alliierten kam über das Reißbrettstadium nicht hinaus. Alois Poth, ein Beamter der Amtsverwaltung Schmidtheim, machte schließlich Karl Wüllenweber am Biertisch auf Ländereien der Gemeinde Dahlem aufmerksam. Diese lagen genau da, wo heute die Dahlemer Binz liegt. Dieser Faden wurde von Karl Wüllenweber und Vereinsmitglied Heinz Bretz, einem Beamten der Amtsverwaltung Schmidtheim, sofort aufgenommen. Sie inspizierten unverzüglich das Areal. Abgesehen von defekten Weidezäunen, viel Ginster, noch mehr Steinen und unzähligen Granattrichtern machte das Gelände einen phantastischen Eindruck. Sofort konnte der Bürgermeister Vogelsberg aus Dahlem dafür gewonnen werden, auf der nächsten Gemeinderatssitzung einen Pachtvertrag anzubahnen. Karl Wüllenweber konnte nicht damit rechnen, dass es so schnell gehen würde, als er wenige Tage später ein Telefonat erhielt, die Gemeinde sei bereit, das Gelände zu verpachten. Für ca. 200 Morgen Land waren 100 DM jährlich zu zahlen. Die Zulassung als Segelfluggelände wurde sofort beantragt. Schließlich konnten im Sommer 1956 nach langen Recherchen und noch mehr Schriftverkehr Karl Wüllenweber und Karl Wilhelm Becker die ersten Flüge per Gummiseilstart mit dem Schulgleiter SG38 auf dem neuen Fluggelände absolvieren.

 

Schon in der Karwoche 1957 fand der erste Lehrgang des LSC Aachen auf der Dahlemer Binz statt. Derweil hatte Karl Wüllenweber in Hangelar Hein von Minden, den Fluglehrer des LSC Wuppertal, getroffen und machte Ihn mit dem Segelfluggelände Dahlemer Binz bekannt. Somit waren auch die Wuppertaler Ostern 1957 schon auf der „Binz“ und sorgten mit für reichlich Luftverkehr am Himmel. Die Presse konnte täglich von Überlandflügen berichten.

 

Hein von Minden war der erste Fluglehrer des Clubs und auch die Flugzeuge des LSV Wuppertal standen dem "Eifelflug" zur Verfügung. Es waren der Doppelraab IV und die Mü 13 E. Im Herbst 1957 wurden die ersten C-Prüfungen und auch schon die ersten Luftfahrscheine ausgestellt. Karl W. Becker, Ferdi Zettelmeyer, Heinz Schmitz und Karl Wüllenweber waren darunter.

 

 

Zu den ersten Luftsportvereinen auf der „Binz“ zählen auch die AKAFLIEG der TH Aachen und die DJK Fachschaft Segelflug Aachen. Ferner die Flieger der DEMAG Jünkerath und des Euskirchener Luftsportvereins.

 

Im Herbst 1957 ermöglichte die Gemeinde Marmagen dem Club den Kauf einer Ka7. Für den Bau eines Doppelraab 7 besorgte Amtsdirektor Wieland aus Schmidtheim einen Zuschuss von der Bezirksregierung in Aachen. Der Doppelraab 7 wurde von fleißigen Händen in Marmagen gebaut. Auch Winde, Funkgeräte und Fallschirme konnten angeschafft werden. Karl W. Becker veranlasste die Landesregierung in Düsseldorf, Zuschüsse für den Ausbau des Platzes zu gewähren.

 

 

Namen wären viele zu nennen, Oberregierungsrat Dr. Diehl Bezirksregierung Düsseldorf, Sportreferent Hubert Weyers Bezirksregierung Aachen sowie Oberkreisdirektor Dr. Gerhardus. Graf Beißel aus Schmidtheim stellte die Hallen seines Sägewerkes für die Unterstellung der Flugzeuge und der Winde zur Verfügung.

 

1958/59 konnte der Club eine Ka8 und eine Ka6 anschaffen. Als Schleppflugzeug wurde ein Doppeldecker Tiger Moth gekauft. Albert Müller absolvierte auf dieser Maschine seine ersten Motorflüge. Später kam eine Klemm 107C dazu.

 

 

In dieser Zeit wurde in Marmagen ein Fliegerheim gebaut. Dieses wurde später der Gemeinde übereignet, mit der Auflage, dass es jederzeit den Modellfliegern kostenlos zur Verfügung stehen sollte. Das Fliegerheim wurde 1993 verkauft und die Modellfluggruppe erhielt eine neue Werkstatt in der Grundschule Marmagen.

 

1960 stellte der „LSC Eifelflug“ seine neue Ka6 dem brasilianischen Segelflieger Münch für die Segelflugweltmeisterschaft in Butzweilerhof zur Verfügung. Karl Wüllenweber, damaliger Bezirksvorsitzer des Bezirks 1 Nordeifel im DAeC Landesverband NRW, stellte mit mehreren Fliegerkameraden des „LSC Eifelflug“ die Rückholmanschaft für die beiden brasilianischen Piloten. Der Segelfliegerkamerad Münch wurde hinter Heinz Huth Vizeweltmeister in der Standardklasse.

 

Auch das Versprechen des Clubs gegenüber der Gemeinde Dahlem, Arbeitsplätze zu schaffen, konnte eingelöst werden. Karl Wüllenweber lernte in Hangelar Alfons Pützer kennen und konnte Ihn dazu bewegen, seinen Flugzeugbaubetrieb von Bonn auf die Dahlemer Binz zu verlegen. Die Firma Pützer entwickelte sich zu einem anerkannten luftfahrttechnischen Betrieb, der nach einigen Umfirmierungen zur Zeit unter E.I.S Aircraft firmiert.